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Demokratie aushandeln

Argumentationstraining, Systemischer Ansatz, Übung für Jugendliche
bis zu 16 Personen
50 Minuten

Kurzbeschreibung:

Inhalt der Methode „Demokratie aushandeln“ ist ein demokratischer Aushandlungsprozess, der eine gegenseitige Anerkennung unterschiedlicher Demokratie-Standpunkte fördert. Die an die Betzavta-Methode angelehnte Übung macht eine gruppeninterne Werteorientierung sichtbar und regt zur persönlichen Reflexion über eigene Werte und Normen, die gemeinhin mit Demokratie assoziiert werden, an.

Ziele:

  • Aushandlung einer Werteorientierung
  • Argumentationstraining
  • Wertereflexion

Die Übung:

Der demokratische Aushandlungsprozess „Demokratie aushandeln“ verfolgt drei Ziele. Zentraler Bestandteil ist eine von der Gruppe geführte Aushandlung einer gemeinsamen Werteorientierung. Gleichzeitig wird ein Argumentationstraining angeboten, in dem die Teilnehmenden über die eigene Haltung zu Werten und Normen, die für allgemeinhin mit Demokratie
assoziiert werden, reflektieren. Zusätzlich bietet es sich an, durch eine abschließende Metabetrachtung der Übung einen Austausch über den demokratischen Zustand im eigenen Arbeitskontext zu führen.

Die Methode gliedert sich in zwei Teile:

Zunächst sind die Teilnehmenden dazu angehalten eine Demokratie-Utopie auf einem leeren Din-A4 Blatt künstlerisch festzuhalten. Innerhalb von zehn Minuten dürfen sich die Teilnehmenden mit Buntstiften und ohne Einwirkung von außen frei entfalten.

Im zweiten Teil der Übung erfolgt der Aushandlungsprozess. Die Teilnehmenden sind angehalten, Zweiergruppen zu bilden, in denen innerhalb von sieben Minuten folgender Aufgabenstellung nachgegangen werden soll: Stellt euch die Bilder gegenseitig vor und einigt euch auf die essenziellen Inhalte beider Bilder. Was nehmt ihr gemeinsam mit und wovon könnt ihr euch trennen (ca. die Hälfte)?

 

Um das Ergebnis ihrer Diskussion in einer Kollage festzuhalten, erhalten die Kleingruppen eine Schere, Klebestift sowie ein leeres Blatt Papier. Sobald diese Runde beendet wurde, beginnt eine weitere Runde, in der die Zweiergruppen, mitsamt ihrer Kollagen, sich zu Viergruppen zusammenfinden. Nun verläuft ein erneuter Aushandlungsprozess nach dem bekannten Prinzip aus der ersten Runde.

Der Aushandlungsprozess ist beendet, sobald so viele Gruppenphasen durchlaufen wurden, dass es nur noch eine Gruppe gibt und diese den Aushandlungsprozess ein letztes Mal durchgeführt hat. Die am Ende entstandene Kollage bildet das Endergebnis ab, eine gemeinsame Werteorientierung der Gruppe. Diese kann analysiert werden und wenn gewollt z.B. zu einem Leitbild verarbeitet werden.

Nach dem Aushandlungsprozess besteht ebenfalls die Möglichkeit, dass die Moderation den persönlichen Prozess anhand folgender Aufgabe/Frage thematisiert:

  • Geht für fünf Minuten in euch. Was hat euch während der Übung beschäftigt? Gab es GEspräche, die euch zur Reflexion über demokratische Werte und Normen angeregt haben? Hat sich die persönliche Haltung hinsichtlich eigener oder fremder Standpunkte verändert?

Anhand der folgenden Leitfragen kann zudem über den Arbeitskontext diskutiert werden:

  • Wie kann eine erfolgreiche Vermittlung von demokratischen Werten und Normen gelingen? Welche Faktoren müssen berücksichtigt werden und wie sieht dies in euren Arbeitsfeldern aus?
  • Mit Blick auf den kennengelernten Aushandlungsprozess: Wie lässt sich „Demokratie“ in der Jugendarbeit „vorleben“?

Alternativvariante:

Sollten Teilnehmende oder Moderation kein Interesse an der krativen Art der Methode haben, lässt sich „Demokratie aushandeln“ auch in einer weiteren Variante durch führen. Hierzu legt die Moderation zunächst die Begriffsbeispie (s.Download) aus und gibt den Teilnehmenden die Aufgabe mit, dass jede Person zwei der Begriffe in den Aushandlungs-prozess mitnimmt. Innerhalb der Diskussionsphasen haben die Gruppen dann die Aufgabe, sich für jeweils die Hälfte der mitgebrachten Begriffe zu entscheiden.

Der Baukasten: