test

Der Problemlösungsbaum

Wissenserwerb, Systemischer Ansatz
bis zu 20 Personen
60  Minuten

Kurzbeschreibung:

Der Problemlösungsbaum ist eine Methode, die Fachkräften hilft, prozesshaft zu einer Lösung zu finden. Von einer Problemstellung ausgehend entwickelt sich der Problembaum Blatt für Blatt in einen Lösungsbaum, der ganzheitliche und pragmatische Ideen für die Problemstellung anbietet.

Ziele:

  • Handlungsbedarfe Identifizieren
  • Handlungsbedarfe gewichten
  • Handlungsoptionen formulieren

Die Übung:

Im ersten Teil der Übung widmen sich die Teilnehmenden in einem Brainstorming-Prozess einer Problemkonstellation. Diese kann von den Teil-nehmenden im Vorfeld vorbereitet werden oder mit der Moderation vor Ort bestimmt werden.

Diese folgende Anleitung eines Problemlösungsbaums wird exemplarisch anhand der Thematik „Kritik an der Polizei“ vorgestellt. Generell ist die Methode für unterschiedliche Problemfragen offen.

Im ersten Schritt fragt die Moderation nach möglichen Ursachen und Wirkungen des Problems. Optional kann die Moderation durch einen mitgebrachten Input oder Meinungsbeitrag (z. B. in Form eines Kurzfilms) bei der Einordnung des Problemfelds unterstützen.

Im Fallbeispiel „Kritik an der Polizei“ würde die Moderation den Übungsteilnehmenden das Video „Früher wollte ich zur Polizei…“ vorstellen und mit der Frage versehen: „Wie äußert sich in dem Video die Kritik der Jugendlichen an der Polizeiarbeit? Welche Ursachen und Auswirkungen werden thematisiert?“.

Mithilfe des Schaubilds „Problembaum“ werden Ursachen und Auswirkungen gesammelt und auf dem Schaubild visualisiert, wenn möglich sogar geclustert. Es entsteht ein Problembaum, der die Vielschichtigkeit des Problems abbildet, wobei die Wurzeln die Ursachen beschreiben und die Blätter die Auswirkungen des Problems (s. Beispiel Problembaum Polizeikritik).

Bevor der Prozess der Problemlösung beginnt, bietet es sich an dieser Stelle an, dass sich die Gruppe auf die fünf wichtigsten Begriffe, die nun am Problembaum zu sehen sind, einigt. Dadurch wird eine zu hohe Komplexität bei der Problemlösung vermieden. Neben einer Festlegung durch einen herkömmlichen Mehrheitsentscheid, bietet sich auch das systemische Konsensieren als eine spannende Alternative an (s. Verlinkungen).



Der Prozess der Lösungsorientierung (s. Lösungsorientierung Polizeikritik) beginnt mit der Formulierung der fünf ausgewählten Begriffe in ganze Problemsätze. In einem zweiten Schritt sollen die Teilnehmenden den Satz nun inhaltlich umkehren und zu einer positiven Aussage umformulieren.

In unserem Beispiel haben die Teilnehmer sich für den Faktor „Intransparenz“ entschieden und leiten daraus den Satz. „Polizeiarbeit ist intransparent“ ab. Im zweiten Schritt formulieren die Teilnehmenden den Satz zu einer positiven Aussage um: „Die Arbeit der Polizei wird für Jugendliche sichtbar und verständlich“. In den Downloadbereich findet Ihr das Dokument „Lösungsorientierung Polizeikritik“, das eine Visualisierung dieser Phase zeigt.

Sobald die fünf positiven Aussagesätze formuliert wurden, sollen die Teilnehmenden Lösungsideen formulieren, die zur Umsetzung der positiven Aussagen führen können. Dabei sind die Teilnehmenden dazu angehalten, Ideen und Änderungsvorschläge einzubringen, die Sie in Ihrem Arbeitsfeld auch tatsächlich umsetzten könnten.

Im Falle des Transparenzdefizits könnte eine Lehrkraft nun die Idee formulieren, dass sie für die Schulklasse eine Person aus der Polizei einlädt, die der Klasse einen Einblick in seine Arbeit gibt. Würden die Teilnehmenden selbst der Polizei angehören, könnte eine Lösung auf das Transparenzdefizit z.B. lauten, dass: „die Polizeidirektion den vor der Corona-Pandemie so gut funktionierenden Tag der offenen Tür quartalsweise wieder einführt“.

Die Lösungsideen werden in einem letzten Schritt wieder auf dem „Lösungsbaum“ (s. Lösungsbaum-Polizeikritik) visualisiert, der das Ergebnis festhält.

Das Ergebnis der Methode kann nun eine Grundlage für die weitere Diskussion unterhalb der Teilnehmenden sein. Eventuell lassen sich bestimmte Vorschläge direkt umsetzten, oder Aufgabenpakete von Seiten der Teilnehmenden auf längere Sicht (z.B. ein themenspezifisches Präventionskonzept) übernommen werden.