Die Teilnehmenden bekommen zunächst das Ziel der Übung erklärt: Mithilfe von Beispielbildern sollen Informationen und Hintergründe zu Erscheinungsformen des Antisemitismus sichtbar gemacht werden. Im Anschluss kann sich die Gruppe über eine Arbeitsdefinition austauschen, die beim Erkennen von Antisemitismus im Alltag oder im Arbeitskontext hilft.
Der Ablauf der Übung erfolgt in fünf Schritten, die im Folgenden näher skizziert werden:
1. Die Teilnehmenden setzen sich in einen Stuhlkreis, in dessen Mitte die Beispielbilder gut sichtbar ausgelegt werden.
2. Die Teilnehmenden werden in Zweiergruppen aufgeteilt und entscheiden sich für eines der ausliegenden Bilder. Auf die Verteilung der Beispielbilder folgt eine fünfminütige Analysephase, in der die Gruppen aufgefordert werden, das jeweils ausgewählte Beispielbild gemeinsam zu entschlüsseln und zu diskutieren. Dabei sollen sie sich über die möglichen Botschaften ihres Bildes und deren Bedeutung für die Arbeit mit Kolleg:innen und Jugendlichen austauschen.
3. In einer zehnminütigen Zwischendiskussion präsentieren die Teilnehmenden ihre Bilder und beschreiben sie im Plenum. Zudem sollen sie die Diskussion aus der Gruppenarbeit kurz zusammenfassen.
4. In der nächsten Phase der Übung erhält jede Gruppe sechs verschiedenfarbige Moderationskarten. Gleichzeitig werden in der Mitte des Stuhlkreises die folgenden sechs Fragekarten, welche die gleichen Schriftfarben wie die Moderationskarten haben, ausgelegt:
- Welche antisemitischen Inhalte sind euch begegnet?
- Wer sind die Urheber:innen der antisemitischen Inhalte?
- Wer ist von den antisemitischen Inhalten direkt oder indirekt betroffen?
- In welchen Kontexten begegnen euch die antisemitischen Inhalte?
- Gibt es wiederkehrende Argumentationsmuster?
- Was gibt es noch zu ergänzen?
Die Zweiergruppen haben nun 15 Minuten Zeit, ihre Antworten zu den Fragen in Stichpunkten festzuhalten. Diese werden auf den Moderationskarten mit der entsprechenden Farbe vermerkt und an die dazugehörige Fragekarte angelegt.
Danach werden die Ergebnisse besprochen und die Antworten unter den Fragen geclustert. Hierzu werden die Fragen und die dazugehörigen Antworten der Reihe nach durchgegangen, Verständnisfragen geklärt und der Versuch unternommen, die Antworten innerhalb einer Kategorie in Relation zueinander zu platzieren.
5. In der offenen Abschlussdiskussion (Dauer: zehn Minuten) bekommen die Teilnehmenden die Aufgabe, eine Arbeitsdefinition für Antisemitismus festzuhalten. Hierzu kann die Moderation den Teilnehmenden folgende Aufgabe erteilen:
Schaut euch die gesammelten Ergebnisse nochmal genau an. Welche Punkte sind in euren Augen wesentlich und sollten in die Arbeitsdefinition einfließen? Gibt es noch Aspekte aus euren eigenen Erfahrungen, die hier fehlen?
Die gesammelten Aspekte können an einem Flipchart in Stichpunkten oder ausformuliert festgehalten werden. Sie bilden die selbst erarbeitete Arbeitsdefinition zu Antisemitismus, die nun als Grundlage der eigenen Arbeit genutzt werden kann.